Forschungssynthesen werden in den Bildungs- und Verhaltenswissenschaften zunehmend als Methode eingesetzt, um einen evidenzbasierten Überblick zu relevanten Fragestellungen oder Themen zu geben. Die Evidenz ergibt sich aus der vollständigen systematischen Erfassung und Selektion relevanter Publikationen sowie der strukturierten Synthese der Erkenntnisse aus der Literatur. Bei diesem Vorgehen hat sich eine Vielfalt an methodischen Herangehensweisen entwickelt, u. a. auch mit neuen KI-Tools. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Dokumentation von Forschungssynthesen und den daraus generierten heterogenen Daten zu standardisieren.
Das Projekt richtet sich zum einen an Forschende, die als Datengebende agieren und Unterstützung bei der transparenten Dokumentation und der Aufbereitung FAIRer Daten brauchen. Ziel ist dabei, dass Forschende auch Forschungssynthese-Daten anderer nachnutzen können. Hierfür müssen entsprechende Forschungsdaten recherchierbar sein, um diese gemäß des eigenen Bedarfs zu bewerten und im eigenen Forschungsdesign einzusetzen.
Zum anderen richtet sich ForSynData an Forschungsdatenzentren, die forschungssynthetische Fachdaten in den Bildungswissenschaften und der Psychologie kuratieren und bereitstellen sowie als vermittelnde Instanz zwischen Datengebenden und Datennutzenden von Forschungssynthesen fungieren.
Das Projekt ist in vier Arbeitspakete gegliedert, die zu gleichen Teilen vom DIPF und dem ZPID geleitet und durchgeführt werden. Dabei liegt der Fokus des ZPID auf Forschungssynthesen aus der Psychologie, der des DIPF auf Forschungssynthesen aus der Bildungsforschung.
Zunächst werden in einer heuristischen Analyse einschlägige Forschungssynthesen aus beiden Disziplinen basierend auf existierenden Klassifikationen aus der Literatur den verschiedenen Typen zugeordnet und auf ihre Reproduzierbarkeit geprüft. Kriterien für die Reproduzierbarkeit lehnen sich an Leitfäden für Forschungssynthesen sowie den FAIR-Prinzipien an. Die daraus entwickelten Leitfäden werden mittels Fokusgruppen mit forschenden Expert*innen evaluiert. Der Fokus liegt auf der Verständlichkeit der Leitfäden und Umsetzbarkeit der Dokumentation der Daten sowie auf der Beurteilung des Nachnutzungspotenzials und den damit verbundenen Anforderungen der Dokumentation zwecks Qualitäts- und Bedürfnisbewertung. Für die finalen Leitfäden werden die notwendigen Metadaten-Standards erarbeitet, um die Forschungssynthese-Daten nachhaltig zu kuratieren. Die Erarbeitung und die Dokumentation als Handreichung erfolgen in enger Abstimmung mit den mitarbeitenden Kolleg*innen an den Forschungsdatenzentren. Die Metadaten werden mit vorhandenen Standards des Forschungsdatenmanagements harmonisiert, angeknüpft an die KonsortSWD-Arbeiten zu “Linking Textual Data”, “Open Data Format” und der in der NFDI zuständigen Sektion für Metadaten. Im letzten Arbeitspaket werden die Prozesse zur Datenpublikation und Nachnutzung mit den Forschungsdatenzentren als Datenkuratierende sowie den Forschenden als Datengebende und Datennutzende evaluiert.