Das LIN | Leibniz-Institut für Neurobiologie ist eines der international führenden Hirnforschungszentren. Gemäß seiner Gründungskonzeption und Satzung betreibt das LIN Grundlagenforschung auf dem Gebiet der erfahrungsabhängigen Neuroplastizität. Die Mission des Institutes besteht im Studium der Mechanismen von Lernen und Gedächtnis sowie deren krankhafter Störungen auf allen Ebenen der Hirnorganisation. Es ist einzigartig in seinem multidisziplinären Ansatz, unter einem Dach tier- und humanexperimentelle Lernforschung parallel und komplementär durchzuführen.
Das zugrundeliegende Forschungskonzept betrachtet Lernen als ganzheitlichen Prozess im Gehirn, der integrativ untersucht wird. Die wissenschaftliche Arbeit am LIN ist daher in drei Hauptprogrammschwerpunkte gegliedert, die den molekularen und zellulären Mechanismen von Neuroplastizität und Neuromodulation (FP1), dem Lernen auf systemischer Ebene (FP2) sowie den Störungen von Lernprozessen (FP3) gewidmet sind. Innovative neue Projekte, insbesondere getragen durch multidisziplinäre Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftler*innen, und strukturbildende Maßnahmen bilden den 4. programmungebundenen Forschungsschwerpunkt.
Forschungsziele von großer gesellschaftspolitischer Relevanz sind:
- Die Entschlüsselung der neurobiologischen Mechanismen von Lernen,
- Besonderheiten von juvenilem Lernen und frühkindlicher Bildung,
- Erforschung von physiologischem und Verbesserung von gestörtem Alterslernen (in Zusammenarbeit mit dem DZNE Magdeburg) sowie
- technische Simulation von Hirnprozessen bis hin zur interaktiven Neuroprothetik und Mensch-Maschine-Interaktion.
Das LIN ist ein Eckpfeiler des Magdeburger Wissenschaftscampus „Center for Behavioral Brain Sciences“ (CBBS). Es unterhält langjährige intensive Kooperationsbeziehungen mit der Otto-von-Guericke-Universität sowie mit einer großen Zahl von in- und ausländischen Forschungseinrichtungen und ist gastgebend für mehrere internationale Tagungen und Symposien, wie bspw. des Magdeburg International Neurobiological Symposium “Learning and Memory: Cellular and Systemic Views“.
Das Institut gliedert sich in Abteilungen, unabhängige Forschungsgruppen und Speziallabore, die tragend für die technologische Weiterentwicklung des Hauses sind. Die Förderung und postgraduale Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist eine wichtige Aufgabe des Institutes. Seine Wissenschaftler*innen sind auch in der studentischen Lehre aktiv, z.B. im internationalen Studiengang „Integrative Neuroscience“.