Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache ist ein durch die Stiftung Mercator initiiertes und gefördertes Institut der Universität zu Köln. Es will sprachliche Bildung verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, erforscht und entwickelt es innovative Konzepte, Maßnahmen und Instrumente für sprachliche Bildung. Es bildet regional Lehramtsstudierende aus sowie bundesweit pädagogisches Personal in Kitas, Schulen und der Erwachsenenbildung fort und bereitet wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt für Entscheidungsprozesse in Bildungspolitik und -verwaltung sowie Bildungspraxis auf. Mit seiner Forschung und seinen wissenschaftlichen Serviceleistungen zu sprachlicher Bildung in einer mehrsprachigen Gesellschaft trägt das Mercator-Institut zu mehr Chancengleichheit im Bildungssystem bei.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

Forschung: Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache erforscht und entwickelt in vielfältigen Projekten Konzepte, Instrumente und Maßnahmen für sprachliche Bildung. Es forscht praxisnah und anwendungsorientiert zu aktuellen und gesellschaftlich relevanten Fragen sprachlicher Bildung von der Kita bis zum Übergang in den Beruf. Es bearbeitet in seiner Forschung die gesamte Breite und Komplexität der sprachlichen Bildung: Es nimmt dabei die Wirkungskette von der Forschung über die Aus- und Fortbildung der Fach- und Lehrkräfte, die Rahmenbedingungen in den verschiedenen Bildungsinstitutionen, die Implementation in der Bildungspraxis sowie die Wirkung bei den Kindern und Jugendlichen in den Blick. Die Forschungsschwerpunkte liegen auf sprachlichen Lern- und Entwicklungsprozessen, der Unterrichtsforschung sowie der Lehrkräftebildung und Professionalisierung. Die Projektteams nutzen sowohl qualitative als auch quantitative Methoden und sind interdisziplinär besetzt. Das Institut bietet zudem forschungsbasierte Dienstleitungen an.

Entwicklung: Das Mercator-Institut berät aktiv Tätige in der Bildungspraxis auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Entwicklungs- und Implementationsprozessen, beispielsweise Curricula oder zur Umsetzung sprachlicher Bildungskonzepte. So will es dazu beitragen, systemische Veränderungen im Sinne einer durchgängigen Sprachbildung über alle Bildungsetappen und -institutionen hinweg zu initiieren.

Qualifizierung: Für die Fortbildung von pädagogischem Personal in Kitas, Schulen und der Erwachsenenbildung kooperiert das Mercator-Institut mit Institutionen auf regionaler und landesweiter Ebene, um Fortbildungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Aufgrund zeitlich begrenzter Ressourcen und dem großen Bedarf an Weiterbildung fragen pädagogische Fachkräfte zunehmend Qualifizierungsangebote nach, die sie zeitlich individuell gestalten können. Das Mercator-Institut entwickelt daher auch digitale Lernmöglichkeiten, die eigenständiges Lernen mit digitalen Materialien und Präsenzveranstaltungen verbinden.

Transfer: Für sprachliche Bildung ist eine Vielzahl von Agierenden zuständig: von Trägerorganisationen der Kinder- und Jugendhilfe über Kitas und Schulen bis hin zu Ministerien und Behörden auf kommunaler und Landesebene. Mit seinen Publikationen und Veranstaltungen fördert das Mercator-Institut den Transfer guter Praxis und wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Bildungspolitik, Bildungsverwaltung wie auch die Bildungsinstitutionen selbst. Darüber hinaus steht es Journalist*innen als Ansprechpartner für Themen der sprachlichen Bildung zur Verfügung. Der Forschungsstand zu aktuellen und gesellschaftlich relevanten Fragen der sprachlichen Bildung wird analysiert und anschließend in unterschiedlichen Formaten – von kurzem Basiswissen über Faktenchecks bis hin zu ausführlichen Studien und Expertisen – aufbereitet.

Nachwuchsförderung: Am Mercator-Institut gibt es verschiedene Maßnahmen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Dazu zählt die AcadeMI, ein Netzwerk von jungen Forschenden, die sich selbstkoordiniert und in regelmäßigen Abständen treffen, um den Peer-Austausch am Mercator-Institut voranzutreiben und sich gegenseitig bei der eigenen Qualifizierung zu unterstützen. Sie organisieren u. a. Workshops, die alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gewinnbringend für ihre Arbeit nutzen können, und sie sind in die Durchführung der jährlich stattfindenden Nachwuchstagung eingebunden. Im Rahmen der AcadeMI haben sich einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vier internen Forschungsgruppen zusammengeschlossen, die sich mit dem Thema Mehrsprachigkeit und Wortschatz befassen. Zudem gibt es ein Mentoring-Programm.

Forschungsdaten am Mercator-Institut:

In der Forschungsdatenbank Lernertexte (FD-LEX) stehen Bildungsforschenden über 6.200 Texte von Schüler*innen verschiedener Alterstufen zur Verfügung, die in unterschiedlichen Schreibprojekten erhoben wurden. Für eigene Forschungsprojekte können Transkripte und handschriftliche Originale sowie anonaymisierte Metadaten der Untersuchungsteilnehmdenden genutzt werden.

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